Ersatzstrom light, Notstrom
Planung der Gebäudeinstalltion und Netzfreischaltung
Ersatzstrom, Notstrom und Ersatzstrom light sind Begriffe, die im Wohnbereich bekannt sind. Für Industrie- und Gewerbebetriebe sind Gewerbespeicher oft die Lösung für Ersatzstrom. Bei der Planung und Produktauswahl ist es wichtig, darauf zu achten. Notstrom (Steckdose) und Ersatzstrom werden oft verwechselt. Notstrom bezieht sich auf eine 230-V-Steckdose, die an den Batteriespeicher angeschlossen wird, ähnlich einem mobilen Notstromaggregat. Ersatzstrom hingegen erfordert eine Änderung an der Gebäudeinstallation und wird über eine Netzfreischaltung realisiert, die das Ersatzstromnetz vom Hausanschluss trennt, wenn es zu einem Stromausfall kommt.
Kann der Batteriewechselrichter alle Verbraucher vollständig versorgen, spricht man von einem vollwertigen Ersatzstromnetz. Ist der Batteriewechselrichter kleiner als die zu versorgenden Verbraucher, so muss man gezielt auswählen, welche Verbraucher bei einem Stromausfall weiterbetrieben werden sollen. In diesem Fall sprechen wir von Ersatzstrom light. Diese Begrifflichkeiten werden im Residential-Bereich verwendet.
Bei einem Batteriespeicher kann teilweise die Laufzeit während des Ersatzstrombetriebs durch solares Nachladen verlängert werden. So können Betreiber auch bei einem sinnvoll ausgelegten System über längere Zeit benötigte Verbraucher versorgen. Diese Funktion ist herstellerabhängig und muss nach Datenblatt und Bedienungsanleitung des jeweiligen Speichers umgesetzt werden.
Im Gewerbebetriebe ist zu beachten
Was allen Gewerbespeichern mit Ersatzstrom-Funktion gemein ist: Sie können keine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ersetzen. Eine USV hat 2 Leistungseinheiten, die eine ist netzparallel und dient zur Nachladung der Batterie und die andere baut in Form eines Wechselrichters ein Netz auf. Daher sind diese für kritische Infrastruktur wie Rechenzentren oder Krankenhäuser sinnvoll.
Gewerbespeicher mit Ersatzstrom-Funktion hingegen besitzen nur einen Wechselrichter, welcher im Normalfall netzparallel arbeitet. Fällt das Netz aus, so bemerkt das eine externe Peripherie und sichert die Freischaltung des Ersatzstromnetzes. Erst nach erfolgreicher Prüfung baut der Batteriewechselrichter ein Ersatzstromnetz auf. Dies hat zur Folge, dass die ganze Prozedur einige Sekunden dauert. Typische Anwendungsfälle sind z. B. Tierhaltung, Kühlhäuser oder Klärwerke. Normative Anforderungen sind unter anderem in der VDE-AR-E 2510-2 beschrieben.
Ebenfalls kann ein Gewerbespeicher mit Ersatzstromfunktion und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) kombiniert werden, da Blockheizkraftwerke meist nur netzparallel betrieben werden können. So kann auch im Winter die Laufzeit des Ersatzstromnetzes verlängert werden. Den Speicher musst du für diesen Fall der Fälle nicht überdimensionieren. (…)
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